Feste feiern mit Kindern kann oftmals nicht einfach sein. Weihnachten steht vor der Tür, ein Geburtstagsfest oder vielleicht auch ein anderes Fest. Sie sind als Eltern (gerade frisch) geschieden, leben getrennt oder durchleben gerade eine schwierige Lebensphase? Sie haben Kinder, für die das Feiern von Festen wichtig ist? Sie haben eigene Erinnerungen, positive, negative, religiöse, besonders hohe Erwartungen an Harmonie, wenn Sie an Weihnachten oder andere Familienfeste denken?
Weiterhin Feste mit Kindern feiern
Feste zu feiern ist wichtig, aber nicht immer einfach. Gerade für Kinder hat das Weihnachtsfest, der Geburtstag einen besonderen Stellenwert. Kinder wünschen sich, dass an diesem besonderen Tag wie Weihnachten, Geburtstag alle Menschen, die sie lieben, zusammenkommen. Weihnachten ist ein Fest der Freude, der Harmonie und des Zusammenseins, das wissen auch schon Ihre Kinder. Sie sind getrennt, geschieden, das Fest der Freude sollte davon dennoch unberührt bleiben. Ermöglichen Sie Ihrem Kind, dass es weiterhin feiern und genießen kann.
Aber wie ist das möglich, wenn der Schmerz noch da, die Wut auf den anderen groß ist, die Kränkungen noch spürbar sind?
Rechtzeitig vorbereiten
Es ist wichtig und ratsam, schon früh mit der Planung des Weihnachtsfestes oder eines anderen Festes zu beginnen. So bleibt für alle genügend Zeit, sich auf die neue Situation so gut wie möglich einzustellen. Kinder mögen es, wenn sie im Voraus wissen, was sie erwartet.
Erklären Sie Ihren Kindern, dass es, aufgrund der Trennung, gerade sehr schwer ist, den jeweils anderen Elternteil zu sehen. Erklären Sie Ihrem Kind aber auch, dass es für Sie in Ordnung ist, dass es beim anderen Elternteil feiert und dort eine schöne Zeit verbringt. Auch wenn es für Sie sehr schwer ist, Ihr Kind loszulassen, Kränkungen und Verletzungen aus der Scheidung/Trennung noch weh tun und schmerzen – es geht um das Wohl Ihres Kindes!
Mit Kindern Feste feiern bei getrennten Eltern
Stimmen Sie zu, dass das Kind zum anderen Elternteil darf. Nur so kann sich Ihr Kind loyal verhalten, kommt es eben in keinen Loyalitätskonflikt. Ihr Kind darf sich bei beiden Elternteilen wohl fühlen, auch wenn das für Sie im Moment unvorstellbar ist. Ersparen Sie bitte Ihrem Kind seelisches Leid, in dem Sie nicht zustimmen!
Bitte lassen Sie nicht Ihr Kind entscheiden, mit welchem Elternteil es feiern möchte. Ihre Frage klingt in den Ohren der Kinder wie: wen von uns liebst du mehr? Ihr Kind braucht beide Elternteile und es liebt beide Elternteile. Ältere Kinder können Sie schon durchaus in die Planung einbeziehen.
Tipp, wenn ein Elternteil nicht an Feiern teilnimmt
Was tun, wenn sich ein Elternteil gar nicht kümmert, nicht anwesend ist, kein Interesse an einer gemeinsamen Feier hat?
Es ist nur zu verständlich, dass Sie enttäuscht, gekränkt, verärgert sind. Dennoch ist es wichtig, den anderen vor dem Kind nicht schlecht zu machen. Versuchen Sie Ihrem Kind zu erklären, dass der Papa, die Mama bestimmt an ihn/an sie denkt. Spenden Sie Trost und Zuversicht, auch wenn es für Sie selbst sehr schwer ist.
Der richtige Umgang mit Gefühlen
Wie gehe ich mit eigenen Gefühlen um? Verbergen? Offen ansprechen?
Für Kinder ist die Scheidung/Trennung der Eltern oft eine Entlastung, weil die Zeit der ständigen Streitigkeiten und Konflikte vorbei ist. Sind Sie ehrlich zu Ihrem Kind und geben Sie ruhig zu, wenn es Ihnen an einem Tag schlecht geht, wir Eltern sind auch nur Menschen. Auch die Kinder dürfen traurig darüber sein, dass Papa oder Mama nicht mitfeiert. Es entlastet alle Beteiligten, wenn Sie Ihre Gefühle zeigen.
Klare Kommunikation
Es ist auf jeden Fall besser, wenn Sie offen aussprechen, dass ein gemeinsames Feiern, zumindest im Moment, nicht möglich ist, als für Ihr Kind die „heile Welt“ vorzuspielen, sich vielleicht sogar „für die Kinder“ zu einer gemeinsamen Feier zu zwingen.
Kinder wünschen sich, gerade zu Weihnachten, dass ihre Eltern zusammen Weihnachten feiern und eventuell wieder zusammenfinden. Eltern sollten klar und einfühlsam Ihren Kindern kommunizieren, dass die Trennung auch für die Weihnachtsfeiertage gilt. Das verhindert in den meisten Fällen Streit und Chaos unter dem Weihnachtsbaum. Kinder müssen lernen zu akzeptieren, dass sich die Eltern endgültig getrennt haben, und dass nun Weihnachten anders gefeiert wird als vorher.
Beeinflussen, was sich beeinflussen lässt
Verzichten Sie unbedingt auf Vorschriften, wie Weihnachten gefeiert werden soll. Sie haben sowieso keinen Einfluss mehr darauf, was es beim Ex-Partner zu essen gibt, ob die Großeltern dabei sind und Verwandte kommen, ob der Kindesgottesdienst besucht wird oder überhaupt Kirche eine Rolle spielt und wann die Kinder ins Bett gehen müssen. Wenn die Kinder beispielsweise im nächsten Jahr bei Ihnen sind, gilt das natürlich auch für Sie.
Kindern das Richtige schenken
Vielleicht noch ein paar Worte zum Thema Geschenke:
Geschenke sind für Kinder sehr wichtig. Bitte treten Sie aber nicht in Konkurrenz, wer das größere, teure Geschenk kauft. Versuchen Sie sich abzustimmen, zum Wohle Ihres Kindes. Keinesfalls gilt: je höher der Preis eines Geschenkes, desto höher ist die Zuneigung. Geschenke sollen einfach Freude bringen, egal wie groß, klein, preiswert, teuer, gekauft oder selbstgemacht sie sind.
Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen ein besinnliches Weihnachtsfest und guten Start ins neue Jahr
Haben Sie noch weitere Fragen?
Ich begleite Sie gerne auf dem Weg zu einem gelungen Fest!